Industrie 4.0 – was kommt danach?
Aufholen im digitalen Wettlauf –
Arbeitskreis Smart Service Welt übergibt Bericht an Sigmar Gabriel
Berlin/Hannover, 16. März 2015. Die Digitalisierung stellt die technologische Souveränität Deutschlands und Europas in Frage. Große Internetfirmen drängen mit internetbasierten und personalisierten Diensten in immer mehr Industriebranchen vor. Gelingt es ihnen, als Anbieter von Smart Services den Zugang zum Kunden zu monopolisieren, dann könnten etablierte Produzenten und Dienstleister zu Zulieferern degradiert werden.
Die heute auf der CeBIT an Sigmar Gabriel übergebenen Umsetzungsempfehlungen des Arbeitskreises Smart Service Welt zeigen, wie Deutschland die gute Ausgangsposition in der Industrie 4.0 nutzen kann, um im digitalen Wettlauf aufzuholen.
Weiterführende Informationen: www.acatech.de/smart-service-welt
Mitgeabeitet an der Umsatzempfehlung haben auch intensiv die Mitarbeiter von [ui!] - the urban institute® , die insbesonder im Bereich "Smart-Energy-Serviceplattformen" ihr Know-How mit einbringen konnten.
Ziel ist es hier, in Zukunft den Mehrwert durch den Aufbau und den Betrieb von Smart Energy-Serviceplattformen z. B. durch Vertriebsgesellschaften oder Energiedienstleister zu erreichen - mit folgenden beispielhaften Anwendungen:
1) Vermittlung von Energiediensten an Kunden
2) Information über Kundenbedürfnisse für Energieanbieter und -dienstleister
3) Zugang zu virtuellen Kraftwerken für Anlagenbetreiber
4) Vermittlung von Stromspeicherkapazitäte
Weckruf an die Wirtschaft
Viele deutsche Hersteller sind internationale Marktführer bei Produkten. Doch dieser Erfolg darf sie nicht an der notwendigen Digitalisierung ihrer erfolgreichen Geschäftsmodelle hindern. Denn in diese Lücke könnten führende Internetunternehmen und neue Gründungen stoßen und die Schnittstelle zwischen Kunden, Herstellern und Dienstleistern besetzen. Noch hat Deutschland eine gute Ausgangsposition für die Industrie 4.0 und damit verbundene Smart Services Made in Germany.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sagte anlässlich der Übergabe des Arbeitskreis-Berichts am 16. März auf der CeBIT: „Das acatech-Zukunftsprojekt „Smart Service Welt" hat intelligente Dienstleistungen zum Thema, mit der deutsche Anbieter neue Anwendungsfelder, Effizienz- und Wertschöpfungspotenziale erschließen können. Sie schaffen damit die Basis, wettbewerbsfähig zu bleiben. Das zum IT-Gipfel verkündete BMWi-Technologieprogramm „Smart Service Welt – Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft" wurde auf der Grundlage von acatech-Erkenntnissen hierzu entwickelt und setzt das in der Digitalen Agenda, der Hightech-Strategie und dem Koalitionsvertrag verankerte Thema in Forschung und Entwicklung zeitnah um."
„Wir können weder die Digitalisierung aufhalten noch unsere Geschäftsmodelle davor abschotten. Doch wir haben das Zeug, die Welt der Industrie 4.0 und der damit verbundenen Smart Services zu gestalten", sagte Henning Kagermann, Präsident von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und Co-Vorsitzender des Arbeitskreises Smart Service Welt. „Aus Deutschland kommen Produkte von Weltruf. Im Wissen um die Nutzer und ihre Bedürfnisse sind jedoch andere besser. Nur wer beides zusammenbringt, kann attraktive Smart Services anbieten – das ist ein Wettrennen. Unsere großen und kleineren Marktführer sollten Kooperation wagen, Know-how aufbauen
und auf dieser Basis von den Nutzern ausgehend gedachte Smart Services entwickeln."
Über den Arbeitskreis Smart Service Welt
Nachdem das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 vom gleichnamigen Arbeitskreis der Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft erfolgreich initiiert wurde, widmet sich das zweite Zukunftsprojekt „Smart Service Welt" den Chancen für die Wirtschaft durch die Integration von Produkten und Services und die zugrundeliegenden datengetriebenen Geschäftsmodelle. Das Vorgehen der beiden Arbeitskreise ist dabei richtungsweisend: Mit dem gemeinsamen Ziel, Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, beteiligten sich Vertreter aus vielen Branchen, Disziplinen und Sektoren an der Erarbeitung der Umsetzungsempfehlungen.
Der Arbeitskreis Smart Service Welt brachte 140 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gewerkschaften, Verbänden und Verwaltungseinrichtungen zusammen, die gemeinsam die Vision der Smart Service Welt entwickelten. Nach der Übergabe des Zwischenberichts an die Bundesregierung im Rahmen der CeBIT 2014 vertiefte der Arbeitskreis unter dem Co-Vorsitz von Henning Kagermann, Präsident von acatech, und Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland, anwendungsorientiert seine Empfehlungen.
Der Abschlussbericht wurde im Rahmen der CeBIT 2015 an die Bundesregierung übergeben. Diese Umsetzungsempfehlungen konkretisieren und vertiefen den Zwischenbericht des Arbeitskreises Smart Service Welt und dienen als Grundlage für den Aufbau der Smart Service Welt.
{jb_greenbox}Sie können die Berichte hier Downloaden.
Bericht Smart Service 2015 - acatech
Bericht Smart Service 2015 - acatech (Kurzversion){/jb_greenbox}